Poesie
ist die Schaffens-Grundlage für die
iranische Künstlerin Mitra
Zarif-Kayvan. Ihre Ausstellung "Persische
Perlen" ist zurzeit im Dürener
Tor zu sehen. Mit Perlen fertigt die
Künstlerin Collagen: In quadratischen
weißen Kästen glitzern Perlen, in Muscheln
eingebettet oder
in Folie, manchmal von Spitze umrankt; wie
Schatzkästchen oder kostbare
Geschenke wirken diese Arbeiten.
In
ihren großflächigen Acryl-Collagen
verwendet Mitra Zarif-Kayvan
viel Farbe: Üppig strahlt dem Besucher das
Gelb entgegen, eine leuchtend
rote Sonne geht auf unter dem Titel "Die
Sonne begrüße ich wieder".
Rätselhafte Schriftzeichen findet man in
den Bildern, beispielsweise
auf den orangefarbenen Säulen. Die
Künstlerin verehrt die persische
Lyrikerin Forough, die vor Vollendung
ihres 30. Lebensjahres umgekommen
ist. Sie möchte deren dichterische
Botschaft, die stets auch politisch
war, in ihren Bildern weitergeben, eine
Botschaft der Völkerverständigung,
der Toleranz und gegenseitigen Akzeptanz.
Das Gesicht einer Frau im Profil
zog viele |
Blicke
auf sich, die großen roten Ohrringe aus
Kirschen treten am blassen
Hals hervor; "Wiedergeburt" heißt diese
Arbeit, die der Dichterin
Forough gewidmet ist. Über "Die Sterne"
und die "Vögel" entspann
sich ein angeregtes Gespräch: Ein zackiger
Stern in Blautönen
mit golden gleißenden Lichtpunkten am Rand
steht im Gegensatz zu
den fast weißen Vögeln, die zart wirken
und aus federleichten
Körpern rote Schnäbel in die kühle,
türkisblaue Luft
recken.
Über
den Titel der Ausstellung und die
Bedeutung der Perlen referierte Gabriele
Berndt, die Vorsitzende des Europäischen
Zentralverbands Bildender
Künstler und Literaten: "Perlen bezaubern,
sie stehen für zeitlose
Eleganz und für Tradition. Auf poetische
Weise hat die Künstlerin
ihre Wünsche und Träume in eine
Bildwirklichkeit gebracht."
Zu
den Perlen gesellte sich dann ein weiterer
exotischer Genuss: dargebracht
von Sayena Mostaed, einer Musikerin der
Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf. |